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Markdown bei Mac und iOS: Apps, Tipps und Cheat Sheet

Joachim Kläschen, Wolfgang Kreutz

Die einfache Syntax der Auszeichnungssprache Markdown (und deren Erweiterung MultiMarkdown) trennt den Inhalt eines Textes von dessen Gestaltung und funktioniert mit jedem Texteditor. Erst beim Export in Formate wie PDF, ePub, HTML oder RTF bestimmt man das Aussehen. Spezielle Markdown-Tools helfen dabei.

Update: 28.2.2019 (Einige Ergänzungen, eingestellte Dienste entsprechend markiert).

Leseprobe, deutsches Cheat Sheet [1] und Linksammlung [2] aus Mac & i Heft 2/2014.

Viele Textverarbeitungsprogramme bieten dem Anwender mehr, als für die Produktivität gut ist. Unzählige Formatierungsoptionen, überfrachtete Symbolleisten und verschachtelte Menüs kosten unnötig Zeit und lenken von der eigentlichen Arbeit ab. Schließlich liegt das hübsch anzusehende Werk in einem proprietären Dateiformat vor, das bei weitem nicht jeder öffnen kann. Schon gar nicht nach längerer Zeit, weil die zugehörige Software dann möglicherweise nicht mehr existiert. All diese Nachteile und Gefahren sind ausgeschlossen, wenn man Texte in Markdown verfasst. Da es sich prinzipiell gut dazu eignet, Texte bereits beim Schreiben zu strukturieren, ist Markdown für Blogger, Profi-Schreiber und für komplexe wissenschaftliche Arbeiten gleichermaßen interessant.

Markdown entstand 2004 nach einer Idee von John Gruber [3] und Aaron Swartz. Der Name Markdown ist eine Anspielung auf Markup Languages, der englischen Bezeichnung für Auszeichnungssprachen. Bei diesen verwendet man Sonderzeichen, um einzelne Textteile beispielsweise fett hervorzuheben oder einer Aufzählung zuzuweisen. Bekannte Vertreter wie HTML oder LaTeX (siehe Mac & i Heft 1/2014, S. 146 [4]) wurden vor allem für die schnelle Verarbeitung durch Computer konstruiert, sind jedoch wegen ihrer recht langen oder kryptischen Steuerbefehle für Menschen eher schwer zu erfassen. Markdown hingegen ist auf hohe Lesbarkeit ausgelegt, sodass selbst unkundige Betrachter das Dokument verstehen. Der Begriff Markdown bezeichnet nicht nur die Auszeichnungssprache selbst, sondern auch Grubers Perl-Skript, das so vorbereitete Texte in fehlerfreies HTML konvertiert.

Byword für iOS

Die iPad-App Byword hebt Markdown-Formatierungen grafisch hervor und ergänzt die iOS-Tastatur um wichtige Markdown-Steuerzeichen.

Die Syntax ist nicht in Stein gemeißelt. Viele Weiterentwicklungen ergänzen das ursprüngliche Markdown um Tabellen, Fußnoten, mathematische Formeln, Metadaten oder Bildunterschriften. Besonders populär sind MultiMarkdown [5] (kurz MMD) und dessen Vorbild PHP Markdown Extra [6]. Auch hier stehen deren Namen sowohl für die ergänzende Syntax als auch für das zugehörige Konvertier-Werkzeug.

Markdown-Dokumente sind grundsätzlich reine Textdateien, die jedes Programm versteht, das mit Texten umgehen kann. Ideale Voraussetzungen, diese mit anderen zu teilen und zu bearbeiten – beispielsweise über Cloud-Dienste wie Dropbox oder auf einem zentralen Server. Und anders als bei DOC- oder RTF-Dateien muss man sich auch nicht sorgen, dass Mitstreiter mit inkompatibler Software die Formatierung zerstören könnten.

Als besonders praktisch erweist sich Markdown beim Texten fürs Internet. Hyperlinks und Bilder sind ebenso einfach eingegeben wie Aufzählungen oder verschieden große Überschriften. Mittlerweile setzen Microblogging-Dienste wie Tumblr [7], die Open-Source-Entwickler-Community GitHub [8] oder das populäre Frage-Antwort-Portal Stack Overflow [9] auf Markdown. Die Dienste Scriptogr.am (Dienst eingestellt) und Calepin (Dienst eingestellt) erzeugen aus einem Dropbox-Ordner voll Markdown-Dateien ein ganzes Blog (c't 19/2013, S. 142 [10]). Gleiches macht die Software Jekyll [11] auf dem lokalen Rechner (c't 25/2013, S. 184 [12]). Zudem gibt es für Blog-Software wie Wordpress [13] oder Drupal [14] spezielle Markdown-Plug-ins, die den WYSIWYG-Editor ersetzen oder ergänzen. Das recht neue Blog-System Ghost [15] setzt gar von Haus aus auf Markdown. Selbst in E-Mail-Clients wie AirMail [16] oder Thunderbird (mit dem Add-on Markdown Here [17]) und die populäre Tagebuch-App Day One [18] hat die Auszeichnungssprache Einzug gehalten.

Spickzettel-Download
v1.1 vom 25.11.2014
Markdown Cheat Sheet (Deutsch) [20]
(PDF, 417 KByte)

Markdown Cheat Sheet (Deutsch) für den Randlosdruck [21]
(PDF, 432 KByte)

Markdown Cheat Sheet (Deutsch) Docset [22]
für Dash 2 [23] (ZIP, 2,1 MByte)

Es bedarf nur einer Handvoll einfacher Markdown-Kommandos, um Texte formatieren und strukturieren zu können. Zwischen zwei Stern-Symbolen eingefasster Text wird beispielsweise *kursiv* interpretiert. Von zwei Sternen-Paaren gerahmte Passagen erscheinen **fett**. Alternativ kann man auch Unterstriche verwenden. Einer Zeile vorangestellte Doppelkreuze (#) markieren den Inhalt als Überschrift – analog zum HTML-Befehl <h1>. Mit der Anzahl der Doppelkreuze nimmt die Größe und damit Bedeutsamkeit einer Überschrift ab. Die wichtigsten Markdown-Auszeichnungen samt ihrer formatierten Entsprechung haben wir auf einem Spickzettel (Cheat Sheet) zusammengefasst.

Markdown-Dokumente speichert man am besten mit der etablierten Dateiendung .md oder alternativ .markdown ab. So erkennen Programme direkt, dass sie es mit Markdown zu tun haben. Ein weiterer Vorteil ist, dass normale TXT-Dateien weiterhin mit einem anderen Anwendungen wie Textedit verknüpft bleiben können.

Nach dem Verfassen von Markdown-Texten soll aus dem Inhalt schließlich ein ansehnliches Dokument entstehen. Ganz ohne zusätzliche Software wandeln Online-Konverter über die Zwischenablage eingefügten Text nach HTML. Das Ergebnis kann man dann zum Beispiel in das eigene Blog einfügen. Neben dem Dienst Dingus [24] vom Markdown-Erfinder John Gruber gibt es unter anderem die leistungsfähigere Alternative Hashify [25]. Dank Live-Vorschau wird der Markdown-Text bereits direkt bei der Eingabe in eine HTML-Vorschau umgesetzt, die sich auch ausdrucken lässt.

Online-Konverter Hashify

Der Online-Konverter Hashify wandelt Markdown-Code live in eine HTML-Vorschau. Das Code-Fenster erscheint nicht im Ausdruck.

Lesen Sie den Artikel weiter in Mac & i Heft 2/2014 [28]. Dort testen wir unter anderem geeignete Markdown-Apps für Mac und iOS: Ulysses III, Byword, Daedalus Touch, Editorial, iA Writer, Textastic, LightPaper, Mou, Marked 2, Marko, MultiMarkdown Composer 2 und MultiMarkdown QuickLook Generator. Sie können Heft 2/2014 im Einzelhandel kaufen, im Heise-Shop bestellen [29] oder auf dem iPad lesen [30]. Mac & i gibt es auch im Abo [31].

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